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Ganz starke Interpretationen überzeugen
Elke Holler und Thomas Wendel fesseln ihr Publikum im Kurgastzentrum mit großartiger Musik
Von Volker Holzke

BRAUNLAGE. Unter den mehr als 40 Besuchern des Konzertes des Duos „Holler & Wendel“ im Kurgastzentrum waren einige, die die beiden schon zum dritten Mal in Braunlage sehen und hören wollten. Denjenigen, die erstmalig zu einem Auftritt dieser zwei sympathischen, studierten Vollblutmusiker gekommen waren, war schon nach den zwei Eingangsstücken „Hey, you‘ve got to hide your love away“ von den Beatles und Cindy Laupers „Time after time“ klar, warum Elke Holler (Gesang, Akustik-Gitarre, Perkussion) und Thomas Wendel (Akustik- und E-Gitarre, Mandoline und Gesang) solch treue - Fans in Braunlage haben und sind vielleicht auch dazu geworden: Auf erfrischend lockere Weise trugen „Holler & Wendel“ eingängige, unsterbliche Balladen und Liebeslieder aus der mehr als vierzigjährigen Blues-, Rock-, Folk- und Countryszene vor, die man sich eigentlich niemals „überhören“ kann.
Die Songs, unter anderem von den Beatles, den Eagles, den Who, von Tracy Chapman, Fleetwood Mac und Carly Simon waren wohltuend zurückhaltend akustisch verstärkt, stets nah am Original, aber trotzdem originell. So zum Beispiel die vielfach besungene „Lady Madonna“ der Beatles. „Wir wollen diese wunderschönen Songs nicht nur einfach nachspielen, sondern sie auf andere Weise erhalten“, sagte Elke Holler, die höchst informativ durch den Abend führte, zu Beginn des Konzertes. Wie recht sie behalten sollte.
Dass Elke Holler eine ganz tolle Stimme hat, zeigte sich vom ersten Stück an, aber kam, alles überragend, richtig stark bei einem Song zur Geltung, den sie eigentlich gar nicht bringen wollte, dann aber glücklicherweise doch noch vor der Pause anstimmte: Carly Simons‘ „You‘re so vain“. Das wäre sonst auch ein herber Verlust gewesen, denn dieser Song ist ihr wie auf den Leib geschrieben und gibt ihr wie wahrscheinlich kein anderer Gelegenheit, so mit ihrer Stimme zu brillieren. Beeindruckend auch dabei die virtuose Gitarrenbegleitung von Thomas Wendel. Dieser lieferte das „Meisterstück“ mit seiner Gesangs- und vor allem Gitarren-Interpretation von Peter Greens „Black magic woman“ ab, weltberühmt geworden durch Carlos Santana.
Erst nach vier Zugaben und fast zwei Stunden wunderbarer Musik entließen die beiden aus Thüringen und Sachsen-Anhalt stammenden und in Berlin lebenden Musiker das restlos begeisterte Publikum im Kurgastzentrum aus ihrem Bann. Eigentlich hätte es endlos so weitergehen können, waren sich alle Zuhörer einig. Da das aber schlecht möglich ist, bleibt nur eins: Elke Hoher und Thomas Wendel müssen unbedingt bald wieder nach Braunlage kommen, darauf warten jetzt ein paar Fans mehr.